Corona und neuromuskuläre Erkrankungen, Impfung und Priorisierung

Moin moin,

die DGM (Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke) hat auf ihrer Web-Seite einen interressanten Beitrag zum Thema Corona verfasst. Hier kommt die Kopie einer Infomail:

Liebe Mitglieder und Freunde der DGM!
Die DGM hat sich bereits im letzten Jahr für Menschen mit einer neuromuskulären Erkrankung bei der Impfpriorisierung eingesetzt.
Der Bundesgeschäftsführer hat sich früh an das Bundesministerium für Gesundheit gewandt, um auf unsere Personengruppe, die anscheinend vergessen wurde, hinzuweisen.
Auf der Homepage wird ausführlich zum Thema Corona informiert: https://www.dgm.org/aktuelles/corona-ueberblick-hilfreiche-informationen-links
Anfang des Jahres habe ich als Landesvorsitzender an die niedersächsische Sozialministerin, Frau Dr. Reimann, einen Brief geschrieben und auf uns aufmerksam gemacht.
Und tatsächlich, es gibt eine Änderung der Corona Impfverordnung.

Wir wurden informiert:

   durch Einführung der § 3 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe j sowie § 4 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe i wird der Kreis der Impfberechtigten mit hoher und mit erhöhter Priorität in der aktualisierten CoronaImpfV erweitert. Nach Rücksprache mit dem Corona-Krisenstab kann ich Ihnen mitteilen, dass Niedersachsen dies entsprechend umsetzen wird und es die Möglichkeit einer Einzelfallentscheidung über die Impfpriorisierung geben wird.
   Das Ministerium für Soziales bereitet derzeit ein Verfahren vor, damit über solche Anträge auf eine vorzeitige Impfung unabhängig und unter Beteiligung von Ärztinnen und Ärzten entschieden werden kann.
   Ich gehe davon aus, dass wir alle zeitnah aus den Medien entnehmen können, an welche Stelle man sich in diesem Rahmen wenden kann.


Das bedeutet für uns:
Nehmt Kontakt zu Euren behandelnden Hausarzt / Neurologen auf und bittet ihn um eine ärztliche Bescheinigung. Eine Vorlage findet Ihr in der Anlage.
Mit diesem Brief und ggf. Weiteren Berichten wendet Ihr Euch an Euer Gesundheitsamt bzw. Zuständige Impfzentrum.
Sicherlich wird Euch zunächst die Auskunft gegeben, Ihr müsst Euch an die Hotline wenden. Das stimmt aber nicht. Besteht darauf, dass Ihr eine Einzelfallentscheidung braucht.
In den Impfzentren tagt regelmäßig eine Kommission / Gruppe, die über die Einzelfallentscheidungen beraten.
Nach einem positiven Votum der Kommission bekommt Ihr dann eine Zusage und z.T. auch sehr kurzfristig einen Impftermin.

Wie so oft müssen wir für unsere Sache kämpfen, aber es lohnt sich!

Wünsche Euch viel Erfolg. Bitte gebt doch eben eine kurze Rückmeldung, ob es bei Euch geklappt hat oder wo es Probleme gibt.

Herzliche Grüße
Christian Züchner

Viele Grüße
Martin

Hallo Martin,

danke für die Information!

Ich hatte übrigens diesen Freitag - völlig unerwartet eigentlich - einen Impftermin bei meinem Hausarzt, der mich seit Mai letzten Jahr als Corona-Risikopatient führt. Allerdings hat der Hausarzt nur Astra Zeneca bekommen obwohl er den Pfizer Biontech Impfstoff bestellt und mir auch so für den Freitag angekündigt hatte. Er hat mich dann vor die schwierige Wahl gestellt, den Astra Zeneca Impfstoff zu nehmen oder in ein oder zwei Wochen wieder zu kommen, dann hoffentlich mit dem Pfizer Impfstoff geimpft zu werden, Garantie könne er aber keine geben. Ich hatte immerhin 5-7 Sekunden Bedenkzeit
Lieber den Spatz in der Hand oder die Taube am Dach...?
Nach Ablauf der Bedenkzeit habe ich mich für die Hoffnung auf den Pfizer Biontech Stoff entschieden.
Schau ma moi, wie der Österreicher gerne sagt.

Zum Thema zurück: Seltsamerweise und überraschenderweise hat mein Hausarzt das für mich genauso eingetütet bzw. eintüten können!

VG
Lukkl

Sorry, aber für sowas habe ich kein Verständnis. Grüße Timo

Servus Timo,

mit "so was" meinst du vermutlich mein wählerisches oder gar egoistisches Verhalten bzgl. dem Impfstoff?
Dann will ich mal erklären, was meine Meinung dazu ist bzw. warum ich so entschieden habe:
1) Ich habe mich sehr eingehend mit der Impfung und den verschiedenen Impfstoffen und -techniken befasst und für mich entschieden, dass ich mich - zumindest jetzt - nur mit dem Pfizer oder Moderna impfen lasse. Hauptsächlich weil diese seit Dezember bereits millionenfach (USA, Israel, auch EU und GB) verimpft wurden und die Studien-Lage (aktuell) eine bessere Wirksamkeit darstellt. Der Astra Zeneca ist gewissermaßen jünger und hinkt hinterher und verwendet eine andere Technik. Dann hat der Astra Zeneca noch diese schlechte Presse bekommen, wegen den Liefermengen und auch bzgl. der Wirksamkeit.
2) Ich habe mit dem Arzt vorher darüber gesprochen und er hat selbst auch den Pfizer konsumiert, mein Cousin, auch Arzt, ebenfalls.
3) An dem Impftermin war der Pfizer-Impfstoff bestellt, allerdings eben ein anderer geliefert. Der Arzt hat es mir frei gestellt, mit den Worten: "Ich habe einige andere Patienten, die den Astra Zeneca gerne nehmen wollen, Sie können gerne nächste Woche wiederkommen, Ihre Entscheidung".

Man könnte jetzt behaupten, dass ich mit meinen 55 Jahren locker auch den Astra Zeneca nehmen hätte können und meine Dosis einem 80+-Patienten hätte überlassen können. Ja, das stimmt vielleicht. Aber angesichts der Bürde PLS fühle ich mich meist körperlich mindesten auch 80+.

LG
Lukkl

Ich habe den Rat vom Martin befolgt und bei meinem letzten Hausarztbesuch eine Arztbescheinigung für eine mögliche Einzelfallentscheidung bestellt. Mein Arzt informierte, dass ich sowieso ein Attest bekomme, da ich Diabetes habe. Damit kann ich sofort einen Termin im Impfzentrum bekommen. Dieser Sachverhalt wäre noch kein Vorgang für dieses Forum.

Aber dann erhielt meine Frau in einem Gespräch mit einer Bekannten zufällig die Information, dass sich pflegende Kontaktpersonen dann auch impfen lassen können. Und nun kommt die PLS ins Spiel. Ich habe wegen der PLS den Pflegegrad 3 erhalten. Meine Frau ist bei der Pflegeversicherung als meine Pflegerin eingetragen. Da wir im Internet nicht sofort die Hinweise fanden haben wir die Telefonhotline 116117 angerufen und uns für eine mündliche Beratung durchstellen lassen. Dort hat man uns die Möglichkeit bestätigt. Das Verfahren zur Terminanmeldung für enge Kontaktpersonen ist in den Bundesländern unterschiedlich. Man hat uns aber erklärt, wo wir das für unser Bundesland finden. Nun haben wir jeder einen Impftermin. Leider ist es bei uns nicht möglich zeitgleich geimpft zu werden. Es soll aber Bundesländer geben, wo auch dies gehen soll.

Da wir mit PLS oft hohe Pflegerade haben erkundigt euch bitte wie die Regelungen in euren Bundesland aussehen.

Für Baden-Württemberg galt folgendes:
Auf der Seite: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/startseite/ gibt es oben rechts eine Suchfunktion.
Dort folgendes Suchwort eintragen: Kontaktperson
Dort den Artikel wählen: Viele weitere Menschen sind ab sofort impfberechtigt.
Ganz unten gibt es ein Formular das man ausgefüllt zur Impfung mitbringen soll: Bescheinigung für Kontaktpersonen einer pflegebedürftigen Person.
Den eigentlichen Impftermin erhielten wir dann auf der zentralen Internetseite des Impfterminservice oder der 116117.

Hallo,

mein Neurologe hat mir ein Attest ausgestellt.
Meinen Impftermin habe ich in 3 Wochen.

Grüße
Timo

...kann man die 2 Kontaktpersonen, die bei der Pflegekasse gemeldet sind (in meinem Falle meine Frau und meine 18 jährige Tochter) zu dem Termin einfach mitbringen, oder wie funktioniert das dann?

Danke & Grüße
Timo

Timo,

wie von mir beschrieben muss man das offensichtlich für jedes Bundesland klären. Zum Termin einfach mitbringen ging nicht. Meine Frau musste separat einen eigenen Termin anmelden. Zusätzlich muss sie dann ein separates Formular mitbringen. Ich konnte aber nur das Verfahren für BaWü beschreiben.

Nachtrag:

Timo,

ich sehe gerade du wohnst in Gaggenau. Da sind wir im gleichen Bundesland. Dann kannst du das von mir beschriebene Verfahren durchklickern und das Formular ziehen. Dann holt ihr euch noch Termine

Gruß Frank

@Frank: Danke
@Sabine: Ich bekomme auch Astra Zeneca.

Grüße
Timo

Für Astra Zeneca Skeptiker :[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

... genau so ist es und deswegen verstehe ich so ein Verhalten wie von Lukki nicht.

Hallo,
leider ist bei der Kommunikation von Seiten des Impfstoffherstellers einiges schief gelaufen.
Vieles wurde von der Bevölkerung falsch verstanden und nicht richtig aufgenommen.
Dazu kommen noch reißerische Schlagzeilen und ungenaues Informieren, so entstehen sachlich unrichtige Berichte, die wissenschaftlich völlig daneben liegen.
Es gibt kaum verständliche Erklärungen der Sachverhalte und die öffentliche Diskussion beruht auf unwahren Grundlagen.
Deswegen werden leider viele fachlich nicht korrekte Schlüsse gezogen.
So wird sich der Lockdown noch verlängern und es werden einige unnötig schwer erkranken oder sogar sterben, weil sich viele nicht impfen lassen, wenn sie nur Astra Zeneca bekommen und diese Chance leider nicht nutzen.
Übrigens, der normale Grippeimpfstoff kommt nur auf 50 Prozent.
Viele Grüße Sabine !

Hallo zusammen,

offenbar setzt jetzt Deutschland auch den Astra-Zeneca-Impfstoff aus. Österreich wird jetzt auch folgen...

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Corona-News-Ticker-Deutschland-setzt-AstraZeneca-Impfungen-aus,coronaliveticker900.html

LG
Lukkl

p.s. den Hinweis konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ...

Hallo,

es ist nachgewiesen, dass ohne Impfung genauso viele Thrombosen entstehen wie bei Geimpften.
Sind nur Vorsichtsmaßnahmen, auch wegen der Haftung.
Es ist halt wie bei allem, es gibt immer mehrere Meinungen und das ist ok.

Viele Grüße Sabine

Hallo,

also wie ich das jetzt für Baden-Württemberg verstanden habe, brauche ich keinen Antrag auf Einzelfallentscheidung, weil bei den Impfberechtigten mit sehr hohem Risiko die neuromuskulären Erkrankungen schon aufgeführt sind.
Ich brauche anscheinend nur ein ärztliches Attest über das Vorliegen der Erkrankung.

Viele Grüße Sabine

Das ist richtig.