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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken?

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Beitrag von Gast So 26 Nov 2017 - 20:42

Hallo Ihr Lieben,
nach längerer Pause bin ich mal im Forum, in der letzten Zeit hatte ich einfach gar keine Energie und Nerven für irgendwas....
Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht krumm.
Mittlerweile wurde mir mitgeteilt, dass man keinen Gendefekt nachweisen konnte, keinen der üblichen Verdächtigen für HSP oder PLS.
Eine Erleichterung immerhin. Eine weitere Genuntersuchung wird noch gemacht, für eine seltene ALS Variante, da muss ich bis in den Mai warten.

Ich bin derzeit immer noch zu 100% berufstätig, aber ich merke, wie mich alles belastet und ich immer weniger schaffe - beziehungsweise wie mich alles schafft. Mit meinem Arbeitgeber habe ich vereinbart nun eine Reha zu beantragen um zu schauen, wie Leistungsfähig ich noch bin um eine Teilverrentung anzustreben. Ich arbeite für ein ziemlich großes Unternehmen und der Schwerbehindertenbeauftragte hat mit mir zusammen den Antrag gemacht. Aber ob das was taugt, weiß ich nicht, das war eher so was von der Sorte verschlimmbessert.

Nun habe ich angegeben, dass ich gerne in eine Schmieder Klinkik möchte an den Bodensee nach Konstanz. Das ist nicht weit von mir, denn lange Fahrten sind mir mit meiner Blasenproblematik ein Graus.... Dort sind sie eher auf MS Patienten spezialisiert, aber das dürfte doch kein Nachteil sein, oder??
Ich glaube ich habe jetzt schon den langen Weg in eine Art Verrentung angetreten. Ich hoffe zunächst mal, mir wird die Reha bewilligt und dann hoffe ich, dass mir das auch in irgendeiner Form was bringt.
Und wenn es nur die Chance ist, mal Abstand zu bekommen von dem ganzen Stress.... und sie meiner Psyche wieder auf die Beine helfen.

Ich bin meistens sehr erschöpft und müde, gegen die Spastiken nehme ich Tolperisonhydrochlorid, was mir auch hilft. Derzeit bin ich dabei die Dosis zu erhöhen. Was ich bei mir sonst noch beobachtet habe, sind beginnende gelegentliche Schluckschwierigkeiten und so ne Art belegte Stimme...
Naja, es geht langsam voran.
Hat jemand Erfahrungen mit der Klinik in Konstanz oder einer anderen im tiefen Süden??
Oder was sollte ich noch beachten?

Viele liebe Grüße
Regina

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Beitrag von MartinR (RIP 2022) So 26 Nov 2017 - 23:21

Moin Regina,

die Schmieder-Kliniken sind auch auf das Stiff-Person-Syndrom spezialisiert, das man bei mir zuerst als Verdachtsdiagnose gestellt hatte, da die Symptome ähnlich sind.
Auf der Seite http://www.stiff-person-syndrom.de kannst Du Erfahrungen aus und mit den Kliniken bekommen. Dabei darfst Du Dich gerne auf mich berufen; dort bin ich unter dem gleichen Namen aktiv und auch Mitglied der Selbsthilfegruppe.
Leider konnt ich persönlich nicht in die ReHa dort fahren, so kann ich selber keine Aussage darüber treffen. Aber die Kontaktpersonen der Selbsthilfegruppe geben gerne und kompetent Auskunft.

Viele Grüße

Martin
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Beitrag von Gast Mo 27 Nov 2017 - 22:02

Moin Martin,
vielen lieben Dank für deinen Tipp. Ich muss mich allerdings erstmal schlau machen und einlesen... Von dem Syndrom hab ich noch nicht gehört.
Ich melde mich wieder ;-)
LG Regina

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Beitrag von Gerhard11 Do 22 Feb 2018 - 17:54

Hallo Wilfried, hallo Libelle,

habe SB 100% Merkzeichen G, aG und B. Habe die gleiche Diagnose wie ihr und bei mir wird REHA in der Schmiederklinik  genehmigt und ich würde gern meine Frau mitnehmen. Wilfried, wie ist das bei Dir ausgegangen, hat die Krankenkasse die Kosten für Deine Frau übernommen?

Und, Libelle, wie wars in Konstanz? Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Wie ist das Haus und die medizinische Behandlung? Was muss man beachten? Und vor allem, hat die REHA auch Erfolg gebracht?
Ich kenne Konstanz überhaupt nicht. Meine Ärztin RKU Ulm hat Konstanz, Hoher Meissner und Weserberglandklinik vorgeschlagen. Die Kasse hat nun Konstanz ausgewählt.

Vor gut 2 Jahren war ich in Herzogenaurach, war aber nur etwas Wellness.
Danke für Eure Erfahrungen.

Liebe Grüsse
Gerhard









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Beitrag von Gast Fr 23 Feb 2018 - 23:37

Hallo lieber Gerhard und Mitleser,

bei mir hat es ziemlich lange gedauert mit der Bewilligung und auch mit der Rückmeldung der Klinik. Nun ist klar, meine Reha ist genehmigt in Konstanz, juchu. Allerdings mit Beginn erst im Juli. Deswegen kann ich dir noch gar nichts von eigenen Erfahrungen berichten. Und auch weil ich allein bin, weiß ich nicht wie das mit den Angehörigen funktioniert.

Ich werde natürlich sobald ich dort bin von meinen Eindrücken berichten.

Liebe Grüße Regina

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Beitrag von Wilfried Mo 26 Feb 2018 - 20:24

Hallo Gerhard11,

erste Frage, wer sind die anderen 10 Gerhard`s? War nur ein Scherz.

Zu deiner Frage, meine Frau mit zu nehmen war kein Problem der Klinik Hoher Meißner. Anfrage bei der KK hatte keinen Erfolg hinsichtlich Kostenübernahme. Dazu hätte ich hilflos oder Kleinkind sein müssen. Die Kosten für den Aufenthalt meiner Frau beliefen sich auf EUR 49,-.

Im übrigen herzlichen Glückwunsch zur genehmigten REHA in Konstanz. Konstanz ist eine gute Wahl, ich war selbst beruflich mehrere Male in Konstanz und es hat mir immer sehr gut gefallen. Ich werde bei meinem nächsten REHA Antrag auch versuchen, in der Schmieder Klinik zu kommen. Daher interessiert mich natürlich jede Info zu dieser Klinik. Wann sollst du denn dahin? Ich hoffe für dich, es ist zu einer wärmeren Jahreszeit und nicht so kalt wie jetzt. Da würden dir sicher alle Muskeln einfrieren und das Laufen kannst du dann sicher ganz vergessen.

Grüße aus Dorsten an der Lippe

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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken? Empty Reha bzw Schmieder Kliniken alles Farce

Beitrag von Gerhard11 Do 1 März 2018 - 20:56

Hallo Regina, Wilfried und Andere,

bis heute dachte ich, ich soll nach Konstanz. Bekam ich doch von Schmieder Allensbach einen Erhebungsbogen zum Ausfüllen für meinen Neurologen. Heute sendet mir die Krankenkasse eine Kostenzusage aber nicht für Schmieder-, sondern für Rehaklinik Herzogenaurach. Da will ich auf keinen Fall hin.

Hatte vor zwei Jjahren keine guten Erfahrungen gemacht. Heute ging gleich ein Widerspruch an die Krankenkasse. Meine Ärzte und Unikliniken haben mir gesagt, für mich käme nur Konstanz, Hoher Meißner und Weserberglandklinik infrage.

Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Liebe Grüße
Gerhard

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Beitrag von Michael_ Sa 10 März 2018 - 17:50

Hi Gerhard,

mir wurde Ende Januar 2018 von der Rentenversicherung der Hohe Meißner zugewiesen. Leider war dort 3 Monate Wartezeit angesagt. Darum habe ich der Rentenkasse geschrieben das ich an eine andere, kompetente Klinik, wie die Weserberglandklinik (WBK) wo nur 1 Monat Wartezeit ist, hin will.

Die positive Antwort der RV kam nach 1 1/2 Wochen, und eine Woche später die Zusage das ich in 1 1/2 Wochen in die WBK kommen kann. Nun bin ich seit dem 7.3.18 dort, und bin gespannt, wie es in der nächsten Woche dort richtig los geht.

Viel Erfolg in deiner eigenen Sache.
Michael
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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken? Empty Reha Schmieder Kliniken Hoher Meißner Widerspruch

Beitrag von Gerhard11 So 11 März 2018 - 13:10

Hallo Michael und die Anderen,

mein Widerspruch hatte Erfolg. Gleichzeitig kam gestern von KK die Kostenzusage für Hoher Meißner und Patienten-Erhebungsbogen von der Klinik.

Schmieder wurde von der KK nicht genannt. Herzogenaurach wollte ich nicht.

Hat sich also gelohnt, bin nun gespannt, wie lang es dauert und ob ich auch 3 Monate warten muß, bis REHA beginnt.

Liebe Grüße
Gerhard

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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken? Empty Re: Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken?

Beitrag von Mario So 18 März 2018 - 16:48

Hallo Gerhard,

das ging ja ziemlich holterdieplauz mit Deiner Reha-Genehmigung, aber gut, wenn es sich nun alles in Deinem Sinne geklärt hat.

Michael Dir viel Erfolg in der Reha, bist ja mittendrin und bestimmt fleißig am Turnen, Planschen, Quatschen und gut futtern.

Und Du Regina wirst angesichts des langen Wartens auf Deine Reha nun sicherlich jede Woche Deine Koffer neu packen, ist ja auch nicht so einfach für Frau das Richtige einzupacken.

LG Mario

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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken? Empty Re: Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken?

Beitrag von Wilfried So 13 Mai 2018 - 13:28

Hallo Libelle,

ich habe am 13.April einen REHA Antrag bei meiner KK abgegeben. Darin habe ich auch den Wunsch geäußert, in die Schmieder Klinik zu kommen. Leider habe ich noch keinen Bescheid. Wenn ich deine Nachricht lese, hat die Wartezeit ja gute 4 Monate gedauert um einen Platz zu bekommen. Weißt du, warum das so lange dauert?  Schließlich will ich nicht in kalten Jahreszeit eine REHA machen. Ich glaube, ich muss der KK mal auf die Füße treten.

LG Wilfried
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Beitrag von Frank59 Mo 24 Apr 2023 - 14:44

ERFAHRUNGSBERICHT ZUR SCHMIEDERKLINIK ALLENSBACH

Ich war vom 21. März bis 20.04.23 in der Schmiederklinik Allensbach. Da ich für meine Situation die Klinik nicht empfehlen kann möchte ich zunächst auf meine Behinderungen eingehen. Damit man meine Bewertungen besser verstehen kann.

Wesentliche Behinderungen durch PLS: Schwere Sprachstörung, so dass ich zur Kommunikation mein Smartphone mit der App Sprachassistent oder meine Kommunikationshilfe GriPad 12 von der AOK einsetze. Beim Aus- und Anziehen sowie beim Duschen bin ich auf Hilfe angewiesen. Durch die Harninkontinenz verwende ich dauerhaft Urinalkondome mit am Unterschenkel befestigten Beinbeutel. Die Urinalkondome werden täglich gewechselt.

Neben der PLS-Erkrankung bin ich Diabetiker Typ 2 und werde mit Tabletten behandelt.

Meine REHA-Ziele definierte ich mit Steigerung der Ausdauer beim Gehen, Optimierung der Feinmotorik und des Sprachvermögens.

Diese Dinge habe ich im Selbstauskunftsbogen beim REHA-Antrag angegeben. Meine Wunschklinik im Antrag war Hoher Meißner in Bad Soden Allendorf, weil die im Forum immer gut abschneidet.
Die Klinik Hoher Meißner hätte mich nur mit Begleitperson aufgenommen. Eine telefonische Abklärung in dieser ergab, dass der Hauptgrund in der Sprachstörung lag.

Die Schmiederklinik Allensbach akzeptierte mich ohne Bedingungen, so dass es verständlich war, dass die AOK mich dorthin schickte.
Nun zu meinen Erfahrungen in Allensbach, die ich nach Therapien, Pflegesituation und allgemeine Rahmenbedingungen gliedere.

Physiotherapie: Die Therapie war intensiv. Sie gestaltete sich in Atemtechnik, Dehnübungen und vielfältigen Gangtraining. Gut gefallen haben mir auch die Gruppenübungen mit Sitz- und Armgymnastik im Rollstuhl. Übungen auch für daheim anwendbar. Gut fand ich auch, dass man Übungsgeräte zugewiesen bekam, die man am Abend für Eigentraining verwenden konnte. Auch für das Wochenende gab es eine Zuteilung von Geräten, wenn ein Angehöriger dabei ist.  Es ist gelungen meine Ausdauer beim Gehen am Rollator insbesondere am Hochrollator deutlich zu steigern. Man hat mir einen solchen Rollator mit Unterarmstützen verschrieben, da er meiner gebeugten Körperhaltung entgegenwirkt. Diesen muss die AOK jetzt nur noch genehmigen.

Ergotherapie: Die Therapien waren gut. Ich habe sogar dazu gelernt, dass meine feinmotorischen Fähigkeiten der Finger schlechter waren als ich es daheim bemerkte. Die Streckmuskeln der Finger waren ziemlich schwach, weil ich im Rahmen der Haustherapie immer nur greifen geübt habe. Jetzt übe ich verstärkt die Finger einzeln anzuheben, wenn die Hand flach auf dem Tisch liegt. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Gut gefallen haben mir auch die Übungsgeräte für Handdrehungen und –massage, die ich bisher nicht kannte. Ich war mit der Ergotherapie zufrieden, auch wenn es keinen so deutlich messbaren Erfolg wie in der Physiotherapie gab.

Logopädie: Diese Therapie verlief für mich unglücklich. Die mir zugeteilte Logopädin war mit meiner Situation subjektiv überfordert.  In ihrer Urlaubs- und Krankenzeit hatte ich zwei Vertreter, die mit mir besser gearbeitet haben. Bei denen spürte ich kleine Optimierungen, die man mir auch bestätigte. Das machte mir Mut. Durch die Wechsel zwischen 3 Therapeutin war die Arbeit nicht so toll, weil jeder Therapeut anfänglich eine kurze Bestandsaufnahme machen muss. Nach Rückkehr meiner zugeteilten Logopädin ging das Chaos weiter und auch ein kritisches Feedback wollte sie erst annehmen als ich einen ihrer Vertreter informierte. Sie bemühte sich dann mehr, aber die Sitzungen endeten immer mit dem Statement, dass meine Stimme ganz schlecht ist. Das ist zermürbend.

Pflegesituation: Vorweg gesagt. Die Pflegekräfte auf Station waren alle nett und man konnte sogar miteinander Späße machen. Aber die qualitative Arbeit zwischen den Pflegekräften reichte von gut bis ungenügend. Mit der Pflege Leistung war ich somit unzufrieden.

Anfänglich wollten die Pflegekräfte mich um 18:00 Uhr immer ins Bett legen. Morgens holte man mich anfänglich erst ab 08:30 Uhr aus dem Bett. Das war für mich unerträglich, weil ich mich im Bett nicht bewegen kann. Ich habe das sofort bemängelt und man hat es abgestellt.  Es hat allerdings 4 Tage gedauert. Einige Pflegekräfte wollten es nicht verstehen. Bis ich es durchgesetzt hatte, dass ich erst um 21.30 Uhr ins Bett gehe, war es Stress pur. Der Grund für deren Handeln lag in der Personalnot. Ab 18:00 waren nur zwei Pflegekräfte auf Station und ein großer Teil der Patienten musste auf Toilette und ins Bett mit Liftern gebracht werden. Das frisst Kapazität und ab 21 Uhr war die Station mit 26 Patienten nur mit einer Pflegekraft besetzt. Ich konnte aber vom Rollstuhl über Rollator aufs Bett umsetzen. Hilfe war erforderlich bei Hosen und Kompressionsstrümpfe ausziehen, beim Beine anheben. Deshalb akzeptierte man meinen Wunsch.

Bei Anlegen der Urinalkondome wollte man helfen. Seitdem war ich regelmäßig nass. Das wurde dann mit Windeln kompensiert. Bis ich darauf bestand das Anlegen der Urinalkondome am Abend selbst zu machen. Das Wichtigste ist nämlich die intensive Reinigung des Körperteils vor dem Kleben. Das konnten die nicht. Einmal versuchte man mir ein abgerutschtes Kondom (Kleber hatte versagt) wieder überzustülpen.  Daheim mach ich das Anlegen auch selbst. Allerdings hilft mir meine Frau beim Auskleiden damit ich mehr Bewegungsfreiheit im Stehen habe.  Das selbst Anlegen mit heruntergelassener Hose war für mich sehr anstrengend und zeitintensiv und raubte mir wichtige Erholungszeit.

Die Medikamente bekam man zugeteilt. Was mich ärgerte, dass ich erst am letzten Tag erfuhr, dass man ein Diabetes Medikament (Jardiance) von 10 mg auf 25 mg erhöht hatte. Da hätte man mich wenigstens informieren können. Zusätzlich bekam ich Insulin gespritzt. Erst auf Nachfrage wurde mir erläutert, dass es dort ein Hausschema gibt. Drei Mal täglich wurde der Blutzucker gemessen und dann entsprechend dem Ergebnis Insulin gespritzt. Mein Hausarzt hat nach der Reha die Erhöhung der Tablette als sinnvoll bestätigt aber die Insulin Gabe zunächst gestoppt.

Die Körperpflege wurde morgens im Bett durchgeführt. Einige Pflegekräfte machten das gründlich andere hätten es auch bleiben lassen können. Zum Wochenende bekam man morgens ein Duschangebot.  Das war okay.

Allg. Rahmenbedingungen: Die Klinik in Allensbach gliedert sich auf ihrem Gelände in mehrere miteinander verbundene Häuser. Ich war im Haus Lindau. Ein Teil der Therapien sowie die Essensausgabe fand auf dem Stockwerk statt. Der Essbereich war ein im Flur angenehm gestaltet. Man konnte auch in der zentralen Cafeteria Essen musste dies aber anmelden. Die Cafeteria schloss um 18:00 Uhr. Man konnte jetzt noch Veranstaltungen besuchen die in der Regel bis 19:30 Uhr beendet wurden. Zu diesem Zeitpunkt war dann in der Klinik nichts mehr los.
Die Klinik hat ein sehr schönes Außengelände in landschaftlich reizvoller Gegend. Besonders der Blick auf den Bodensee und die entfernten schneebedeckten Schweizer Alpen sorgten für Entspannung, wenn man die Zeit am Abend fand.
Mein Fazit:  bei einer erneuten Reha werde ich die Krankenkasse drängen mich in eine andere Klinik zu schicken. Zusätzlich werde ich meine Frau als Begleitperson mitnehmen und wenn machbar die Kosten selbst tragen. Bei Finanzierung über den Kostenträger sehe ich die Gefahr, dass Leistungsansprüche wie ständige Therapiebegleitung und Mithilfe bei Pflegeleistungen gestellt werden. Dann könnte meine Frau sich während der Therapiezeit erholen.

Gruß Frank
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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken? Empty Re: Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken?

Beitrag von Mario Di 25 Apr 2023 - 10:18

Hallo Frank,

vielen Dank für Deinen sehr ausführlichen und aussagekräftigen Reha-Bericht, der hilft sicherlich dem einen oder anderen bei seiner Entscheidungsfindung für oder gegen diese Klinik.

Nach meinem Eindruck waren die Therapien im Großen und Ganzen (abgesehen bei der einen Logopädin) recht hilfreich, ebenso wie die Versorgung und das Umfeld der Klinik sehr gut, nur scheint man ab einem gewissen Grad der Pflegebedürftigkeit dort eher schlecht aufgehoben mangels Ausbildung und Ausstattung mit genügend Pflegekräften. Für diesen Fall bietet sich wohl wirklich eher die "Erste-Wahl-Klinik" in Bad Sooden an, wohl nicht umsonst immer wieder empfohlen von vielen als einzig wirklich gute Reha-Klinik für ALS-Erkrankungen gerade in fortgeschrittenem Stadium.

Meine Einschränkungen sind ja zum Glück nicht so groß und der Verlauf deutlich langsamer, da wäre ich in dieser Schmieder-Klinik sicherlich zufrieden und gut aufgehoben gewesen.

Frank hast Du denn mittlerweile auch Symptome des 2. Motoneurons, also auch mit Muskelatrophie zu tun? Oder beschränken sich Deine Beschwerden "nur" auf das 1. Motoneuron mit Spastiken, Muskelüberspannungen, Erschöpfung und Müdigkeit?

LG Mario

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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken? Empty Re: Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken?

Beitrag von Frank59 Di 25 Apr 2023 - 11:45

Hallo Mario,

Meine Einschränkungen werden  bisher vom ersten Motoneuron ausgelöst.

Gruß Frank
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Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken? Empty Re: Reha Kliniken - Erfahrungen mit Schmieder Kliniken?

Beitrag von Hans Di 25 Apr 2023 - 18:55

Lieber Frank,

die Überforderung des Personals scheint in vielen Kliniken Gang und Gebe zu sein.Ich befürchte nur, das ist erst der Beginn einer einer ganz traurigen Entwicklung. Ich hatte ähnliche Erfahrungen vor 7 Monaten in Bad Kösen gemacht.
Die Versicherungsträger schreiten auf Grund von etwaigen Beschwerden aber meist nicht ein.

Gruß von der Elbe! Hans
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